1. |
Die Trümmer
04:47
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Es ziehen die Wolken, es brauset der See,
Die Trümmer stehn ruhig in wolkiger Höh.
Die Wolken verschwanden, die Sonne schien hell,
Es glänzte so stille die silberne Well‘.
Da löst aus den Trümmern vom wüsten Gestein
Ein Steinchen sich ab, wohl leicht ists und klein,
Doch wie es sich stürzt über Felsen daher,
Da wird es im Falle gar kräftig und schwer;
Es rasselt so heiser und nimmer es ruht,
Bis es sich stürzt in die spiegelnde Flut:
Laut seufzte die Flut, es zittert der See,
Die Trümmer stehn ruhig in wolkiger Höh.
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2. |
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Sieh des Todes blasses Bild,
Ja es lächelt dir so mild.
Warum fliehst du seinen Blick?
Er verheisst dir nahes Glück.
Fürchtest du dich vor der Wiege,
Weil im Schlaf man stets dort liege?
Scheu’ sie nicht, du wirst erstehen,
Jeder muss ja schlafen gehen.
Fürchtest du den Grabesstein?
Scheust du moderndes Gebein?
Das nur in der Mitternacht
Zu dem Leben neu erwacht?
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3. |
O Muse
07:36
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O Muse, die ich über alles liebe,
Erfülle meines Herzens tiefsten Drang,
Erhelle meiner Seele dunkle Triebe,
Begeistre mich zu meinem Klaggesang,
Lass meiner Harfe Saiten düster tönen,
Du, Echo, schall‘! Der Harfe Klänge nach
Enthüll‘ des wunden Herzens leises Sehnen,
Das unterm Schmerz der bittern Trennung brach.
Ich wohne nun auf einer dunklen Höhe,
Wo Tod nur herrscht und keine Blume sprosst,
Wie sehr ich auch die strengen Mächte flehe,
Erhebt den Busen mir kein leiser Trost.
Zum Strom des Nichts seh ich die Tage ziehen,
Und meines Lebens Blume blühet ab;
Ich sehe schnell die süszen Freuden fliehen,
Und meine Hoffnung bleibt ein stilles Grab.
Dort glänzt kein Stern über den kahlen Steinen,
Der dich zu mir und mich zu dir hinruft;
Auf dieser Welt wird uns nichts mehr vereinen,
Und endlich selbst entzweiet uns die Gruft.
Ich weisz von nichts auf diesen Erdenhöhen,
Ich kenne nichts, was mancher Sel’ge preist;
Ich hoffe nur auf jenes Auferstehen,
Dort, wo zum Geist flieht der verwandte Geist.
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4. |
Die kühle Nacht
04:02
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5. |
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O hört, des Thales Söhne,
O hört es lieblich klingen!
Lass Aeols Harfentöne
Zu Eurem Ohre dringen!
Die lieblich, schmelzend klagen,
Und doch nur leise sagen:
Glaube!
Horcht, wie in blauer Ferne
So froh die Töne zittern,
Dass sie selbst alle Sterne
Mit süsser Lust erschütern.
Lasst uns der Stimme fröhnen,
Die zertlich so kann tönen:
Hoffe!
Wie sich die Stürme wälzen,
Wie Nachtigallen klagen,
Und dann in eins verschmelzen,
Kein Sterblicher kanns sagen;
Wie sich die Töne brechen
Und leise klagend sprechen:
Liebe!
Mit Wehmuth tönts hernieder,
Dass selbst die ewig reinen,
Durch Aeolsharfenlieder
Bewegten Engel weinen.
So noch kein Mensch gehöret,
Wie jene Stimme lehret:
Traue!
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6. |
An dem Friedhofe
04:55
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Hier liegen sie im tiefen Schlummer,
Begriffen in der süszen Ruh,
Beklagen sich nicht über Kummer,
Ein jeder schloss die Augen zu.
Auf ihnen herrschet tiefe Nacht,
Alles zerfiel in Moderpracht
Und Ruh‘ allein die tronet hier.
O, war sie auch zur Wohnung mir!
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7. |
Meine Freuden
03:02
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Mich reizet nicht der goldnen Sonne Pracht,
Mich freuet nur des bleichen Mondes Schimmer,
Mich zieht nur an der Sterne Silberflimmer,
Mich freut’s allein, wenn durch die düstre Nacht
Die Menschen schreckend fern der Donner kracht,
Mich reizt allein des Sturmes Klaggewimmer,
Aus mir allein mir nur ein Himmel lacht,
Und trozend dir, o du furchtbare Macht,
Bin ich meines eignen Gottes Trümmer.
Mich reizt es nicht, wenn auch das Veilchen blüht,
Mich freut es nur, wenn an des Grabes Rande,
Wo Helden ruhn, Opfer dem Vaterlande
Der letzte Blick der matten Sonne glüht.
Mich zieht nur an ein klagend Schwanenlied.
Wenn ihm entfliehn des frohen Lebens Bande,
Wenn über ihm schon herrscht der goldne Fried‘
Und seines Lebens Rest im Tode flieht,
Wenn er sich neigt zu seines Grabes Rande.
Mich freueťs nur, wenn bei dem Donnerklange
Die Stürme schrecklich heulen um die Gruft,
Der Rab‘ am Grabe krächzt, der Uhu ruft,
Und Fledermäuse im Gewitterdrange
Zischend mir schwirren um die heisze Wange
Mich freut es nur, wenn dann in finstrer Kluft
Die Eule heult zum düstern Grabgesange,
O, dann ist mir so wohl und auch so bange
Dann bringen Grüfte mir selbst Rosen.
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8. |
Der erwachende Tag
01:51
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Was ist das Leben dieser Erden?
Was ist alle ihre Lust?
Dass Menschen Staub und Asche werden?
Ihrer Sterblichkeit bewusst,
Selbst das Zeugniss immer geben,
Kein Mensch werde ewig leben?
Wozu ist die Rose, die Nelke?
Um immer nur zu blühen?
Nein! sie ist, dass sie auch einst welke,
Wenn ihre Kräfte fliehen.
So auch der Mensch muss sinken,
Wenn höh’re Mächte winken.
Und wenn dann ihre Stimme schallet,
Und das Blut so siedend heiss,
Das in den Adern niederwallet,
Erstarrt zum stockenden Eis,
So fällt schnell die Blüthe ab
Und versinkt in’s dunkle Grab.
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Recordings On the Road Czech Republic
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